Matthäus 7,24-27 - Das Fundament des Lebens


Worauf bauen wir? Was ist das Fundament unseres Lebens? Die Bibelstelle, um die es mir hier geht, ist Matthäus 7,24-27:

24 Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute;
25 und der Platzregen kam herab und die Ströme kamen und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.
26 Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute;
27 und der Platzregen kam herab und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel und sein Fall war groß.


Jedes mal, wenn ich
Matthäus 7,24-27 lese, dann läuft es mir kalt den Rücken herunter, wenn ich lese "und sein Fall war groß."
Denn genau das habe ich in meinem Leben selbst erlebt. Lob und Dank sei Gott dafür! Ich hatte mein Leben auf meine Leistungsfähigkeit gegründet, hatte ein glänzendes Einser-Abitur gemacht und mit hervorragenden Noten im Studium ging es weiter. Ich fühlte mich bärenstark, hatte riesiges Selbstvertrauen, erwartete keinerlei Schwierigkeiten und ein erfolgreiches Leben im materiellen Wohlstand stand mir offen. Alles lief glänzend, ich hatte die große Karriere im Blick. Diese Grundlage meines Lebens - das Vertrauen auf die eigene Stärke - schien solide zu sein und ich hatte keinen Anlaß, anzunehmen, daß dieser Grund nicht tragen würde.
So wie mir damals geht es sehr vielen Menschen: Jemand schrieb mir vor kurzem, er "ziehe die Stärke aus sich selbst". Klingt sehr beeindruckend, nicht wahr? Das ist aber genau die Art von trügerischem Baugrund, den Jesus hier meint. Solange die Sonne scheint und alles läuft, taugt jeder Grund zum Bau. Egal, ob ich das Haus meines Lebens auf Sand, Torf, Dreck oder Müll baue.
Alles steht, sieht solide aus und ich liege sozusagen glücklich auf der Veranda in der Sonne, während andere tief graben, um auf den Felsen zu stoßen. Was mein Glücklichsein aber wert war, zeigt sich, wenn das kommt, was sich im Grunde jeder an fünf Fingern abzählen kann: Dinge gehen früher oder später auch mal so richtig schlimm schief.

Mit 22 Jahren bekam ich von einem Tag auf den anderen die Diagnose Krebs (vgl.
meine Bekehrung). Mein Leben war zuende, ich würde das Ende meines Studiums nicht mehr erleben und das Gebäude meines Lebens fiel krachend in sich zusammen. Ja, wahrhaftig - sein Fall war groß! Alles, worauf ich gebaut hatte war nur Sand, der von bestimmten Umständen abhing und fehlte, als ich ihn brauchte. Die Erschütterungen dieses Falls spüre ich noch heute.

Ich werde es nie vergessen, wie ich im Angesicht des Todes realisierte, daß ich mich bis dahin nur mit Nichtigkeiten beschäftigt und mein Leben vertan hatte.

Ein festes Fundament braucht man ja gerade dann, wenn die eigene Stärke eben nicht mehr da ist - wenn man schwach und hilflos ist. Getragen werden muß ich dann, wenn ich mich selbst NICHT tragen kann.
Wie töricht ist es da, auf eben diese eigene Stärke zu bauen! Gerade sie ist es nämlich, die fehlt, wenn man den Halt bräuchte.

Andere Menschen bauen vielleicht auf ihr Geld, ihre Intelligenz, ihr Wissen, auf eigene Fähigkeiten, Freunde, Familie und ähnliches. Doch realisiert man oft nicht, wie schnell einem all dies genommen werden kann. Das bloße Vorhandensein eines solchen Baugrunds ist schon von den äußeren Umständen abhängig. Noch dazu trägt all dies auch nicht, wenn es ans Sterben geht.
Das ist alles nur Sand, der Dir durch die Finger bröselt, wenn es ernst wird. Doch was trägt dann noch, wenn alle Stricke reißen?

Psalm 118,22: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden."
Vgl. dazu bitte
Matthäus 21,42-44 und 1.Petrus 2,6-8.

1.Korinther 3,11: "Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus."

Epheser 2,20-22: "Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst der Eckstein ist. In Ihm zusammengefügt wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mitaufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist."

Interessant ist, daß in
Psalm 118,22 ausgerechnet die "Bauleute" ausgerechnet diesen Stein verworfen haben, den Gott zum Eckstein gemacht hat. Dieser Stein ist Jesus (vgl. Apostelgeschichte 4,10-12; Matthäus 21,42-44; 1.Petrus 2,6-8).
Wer sind aber die "Bauleute"?  Da wird man sicher an manches verschiedenes denken können.
Apostelgeschichte 4,11 bezeichnet die Obersten der Juden als die Bauleute, die den Stein verworfen haben, indem sie Jesus kreuzigten.
Für mich sind aber darüberhinaus die Bauleute auch all diejenigen, die jeder für sich am Bau ihres Lebens bauen. Von den meisten wird Jesus als Grundlage verworfen.
Über den dazwischenliegenden Zeitraum von tausend Jahren hinweg verbindet hier in meinen Augen Gottes Geist den in
Apostelgeschichte 4,11 zitierten Psalm 118,22 mit dem Gleichnis Jesu vom Hausbau (Matthäus 7,24-27).

Ja, Gott hat Ihn, den die Menschen verworfen und gekreuzigt haben, zum Eckstein eingesetzt (
Epheser 2,20-22).
Dieser ist Jesus Christus und es gibt keinen anderen Grund, der gelegt ist (
1.Korinther 3,11). ER ist der wirkliche Fels, auf dem man bauen kann und der tatsächlich trägt.
Denn ER ist auch nicht wie aller trügerische Baugrund von irgendwelchen Umständen abhängig - sondern ganz im Gegenteil: Die Umstände sind von Ihm abhängig.

In allen Stürmen Deines Lebens steht das Kreuz Jesu als ein fester Balken unverändert da - als das große "Ja" Gottes über Deinem Leben. Ja, Du sollst leben. Egal, was noch kommt, egal, was war: So wertvoll warst Du Gott, daß Er selbst ans Kreuz ging, um Dich reinzuwaschen von Deiner Schuld.
Gott ist wirklich treu - und Er ändert sich nicht. Wer auf Gottes auserwählten Eckstein baut, dem gilt daher auch Jesu Verheißung:
Johannes 10,28: "Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben."
Ja, in Leben und Tod bin ich in Jesu Hand geborgen. Darauf kann man tatsächlich bauen - denn Gott ist da und Er steht zu Seinem Wort.

Momentan bin ich stark - aber Jesus wird mich tragen, wenn ich schwach werde. Wehe dem, der dann allein ist. Gelobt und gepriesen sei Gott, der Höchste, und Jesus Christus, Sein Sohn und unser Herr!
Jesus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn ! (Philipper 1,21)

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Wenn es um das Fundament geht, möchte ich noch auf eines eingehen: Ich habe seit meiner Bekehrung zu Jesus schon des öfteren erlebt, als "Fundamentalist" bezeichnet zu werden - von Nichtgläubigen sowieso, teilweise aber auch von lauen Namenschristen. Natürlich ärgert mich das. Mit dem Begriff des Fundamentalismus verbinden sich häßliche Assoziationen - mir kommen dabei sofort Bilder fanatischer, aufgehetzter Menschenmassen in den Sinn; bärtige, bigotte Ajatollahs; bombenlegende Islamisten; brüllende Engstirnigkeit; fanatischer Haß auf Andersdenkende.

Das sind Dinge, mit denen ich mich in keiner Weise identifizieren kann, die ich zutiefst verabscheue und es verletzt mich, wenn jemand mich ausgerechnet in diese Schublade einzuordnen versucht. Oft geschieht diese Einordnung wohl auch mehr oder weniger bewußt, um konkrete Glaubensüberzeugungen zu tabuisieren und mit diesem Totschlag-Wort zu disqualifizieren.
Doch was bedeutet Fundamentalist dem Wortsinne nach? Ein Fundament ist die Grundlage des ganzen Hauses, alle Teile des Hauses (be-)ruhen auf dem Fundament. Im übertragenen Sinne ruht auch das Leben vieler Menschen auf (geistigen) Fundamenten. Ein Fundamentalist ist also jemand, der fest auf einem bestimmten geistigen Fundament steht. Dieses geistige Fundament sind die Grundüberzeugungen, die Axiome des ganzen Handelns bilden und auf denen alles weitere (das "Haus" des Lebens) beruht. Diese Grundüberzeugungen sind in aller Regel nicht hinterfragbar, beweisbar oder widerlegbar.

Nun gibt es aber ganz verschiedene Fundamente. Menschen haben sehr unterschiedliche Grundüberzeugungen!
So ist das geistige Fundament vieler Menschen der Glaube an die Nichtexistenz Gottes bzw. der Glaube daran, daß es viele Wege zu Gott gäbe und es keine absoluten Wahrheiten geben könne. Auf dieser Überzeugung beruht ihr Handeln, damit werden alle (oder zumindest sehr viele) Lebenseinstellungen begründet und gerechtfertigt. Für besagte Islamisten ist der Islam in seiner Prägung durch Koran und Hadithen das Fundament, aus dem sie ihr Handeln herleiten und begründen. Das geistige Fundament anderer Menschen ist der Marxismus, der Materialismus oder auch die Überzeugungen der 68er-Bewegung. Letztere bilden dann die "Fundamentalisten" (Fundis) der grün-alternativen Bewegung. Für wieder andere Menschen sind die Bibel als Wort Gottes und die Person Jesu das Fundament.

Im Grunde könnte man alle Menschen, die sich auf irgendeinem dieser (geistigen) Fundamente gründen und davon überzeugt sind, als Fundamentalisten bezeichnen. Nun sind aber wie gesagt diese Fundamente alle äußerst unterschiedlich - in gleicher Weise unterschiedlich und sogar GEGENSÄTZLICH sind also auch die Fundamentalisten:
Ein islamischer Fundamentalist wird aufgrund des Korans die Überzeugung haben, es sei nicht nur akzeptabel, sondern sogar gefordert, für den Islam zu kämpfen und zu töten (vgl. z.B.
Sure 2,190 ff.).
Ein 68er-Fundamentalist wird hingegen möglicherweise ein fanatischer Pazifist sein - ebenso wird ein christlicher Fundamentalist (wenn er wirklich auf dem Fundament der Bibel steht) sich bemühen, seine Feinde zu lieben - und sicher nicht, sie zu bekämpfen und zu töten. Auch viele andere Gegensätze zwischen verschiedenen Fundamentalisten ließen sich zwanglos herleiten.

Ein Fundamentalist ist also strenggenommen nur so gut oder schlecht wie das jeweilige Fundament, auf dem er steht.
Nun ist Jesus aber ein absolut wunderbares Fundament. Wenn mir also jemand vorwirft, ich sei ein christlicher Fundamentalist, so könnte ich das eigentlich als Kompliment verstehen. Es wäre total großartig, wenn ich wirklich in jeder Beziehung ein Jesus-Fundamentalist wäre. Natürlich weiß ich, daß diese Bezeichnung nicht als Kompliment gemeint ist und damit andere Dinge gemeint und assoziiert sind als fanatische Nächsten-, Feindes- und Gottesliebe; fanatischer Dienst für andere, fanatische Mission für das Reich Gottes (das wohl schon eher, was aber nicht im Sinne Jesu als positiv verstanden wird).
Wie dem auch sei: JESUS CHRISTUS ist der Grundstein (das Fundament), auf dem wir bauen sollen, der einzige Grundstein, der auch dann trägt, wenn nicht mehr alles zum Besten steht. Baue Du auf diesen Grundstein! Es gibt wahrhaft viele andere Fundamente - aber jeder andere Grund ist trügerisch und sieht nur dann stabil aus, wenn es Dir gut geht. Doch wehe, wenn ich auf das Ende sehe!

Gelobt und gepriesen sei Jesus Christus, der die Sünder gerecht macht und zu dem jeder sich flüchten darf, der möchte.
ER wird niemanden abweisen, keine Schuld ist zu groß und kein Glaube zu klein, als daß ER Dich nicht zu einem wahrhaft neuem Menschen machen könnte. "
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." (2.Korinther 5,17).

Oh Herr, ich liebe Dich!
Jesus ich liebe Dich!
Meine Sonne bist Du, Du allein,
Ich liebe Dich!

Du mein Stern in der Nacht,
In dunkelster Nacht!
Du hast alles für mich
Wieder gut gemacht.

Ingmar


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